Rezension Deutschlandfunk (DLF)

"Tolle Ellen Tiedtke erzählt in einer Sammlung von Texten pfiffig, freundlich, unangepasst und mutmachend von eigenen Alltagserfahrungen als Kind und als Erwachsene, und sie spricht ihr junges Publikum dabei direkt an. Die briefähnlichen Texte richten sich direkt an die jungen Leser und Leserinnen. Ellentie spricht – nie von oben herab – kleine und größere Sorgen im Alltag der Kinder an, die heute genauso bedrücken wie damals – Liebeskummer und Langeweile, Trauer um verlorene Dinge, Angst vor dem ersten Schultag. Und sie gibt Antworten, die mit betulichen Ratschlägen von Kummerkasten-Tanten nichts zu tun haben. 

Das 56 Seiten starke Bilderbuch fällt mit einer, nein, zwei Besonderheiten aus dem Rahmen üblicher Bilderbücher für Kinder ab vier Jahren – es hat ein Lesebändchen, und die Illustrationen stammen allesamt von 23 Kindern der Freien Grundschule Clara Schumann in Leipzig. 

Die Kinder illustrierten Szenen zu den Geschichten so selbstbewusst, dass man die Bildgestaltungsnomen Erwachsener schnell vergisst. So wie Ellenties kleine Geschichten die Erwachsenennormen lustvoll in Frage stellen, so heben die jungen Künstlerinnen und Künstler in ihren Illustrationen die Bilderwelt der Großen aus den Angeln. Kunterbunt, schräg, witzig, frech, gegen den Strich und trotzdem voller Hoffnung und Fantasie, als würden die Kinder ganz intuitiv Ellenties Lebenslust verstehen, ihren Humor, ihren Optimismus und die freundlich-kreative Widerspenstigkeit, die sich so wunderbar in die Fantasiewelt von Kindern integrieren lässt. 

Wenn man die Geschichten von damals liest und dazu die Illustrationen der Kinder von heute betrachtet spürt man eine Seelenverwandtschaft zwischen den Generationen, von der man wünscht, sie möge die jungen Leserinnen und Leser ein Leben lang begleiten."