Edgar Külow und die Leipziger Pfeffermühle

Vortrag mit Bild, Film und Ton von Jürgen Klammer

 

Der Satiriker Edgar Külow war wohl der querköpfigste Querkopf des DDR-Kabaretts. 1925 im sauerländischen Wehrdohl geboren kam Külow 1959 über viele Umwege als Schauspieler zur Leipziger Pfeffermühle, wurde zwei Jahre später ihr Direktor und im Sommer 1964 mit parteilichem Schimpf entlassen.

Die SED-Funktionäre in Leipzig und Berlin rächten sich mit dem Rauswurf an dem Kabarett-Genossen Külow, der es meisterhaft verstanden hatte, sie auf der Kleinkunstbühne auf subtile Weise zu karikieren. Die Parteipresse diffamierte ihn dafür öffentlich als „Doppelzüngler“.

Külow ging anschließend zum Fernsehen, gab dort die Ulknudel und wurde so zumindest sehr populär. Nur gelegentlich konnte er seine satirische Angriffslust öffentlich unter Beweis stellen. Legendär sind vor allem seine Auftritte als „Versammlungsleiter“ bei den Autorenabenden in der Berliner Distel Mitte der1970er Jahre. Mit den von ihm vorgetragenen „Tagesordnungen“, „Referaten“, „Prologen“ und „Grußadressen“, garniert mit einer Vielzahl Extempores, veralberte er die Rituale der Einheitspartei, rüttelte er an politischen Tabus und zog er die Beschlüsse der SED samt ihrer führenden Funktionäre ins Lächerliche.

Edgar Külow verstarb am 29. September 2912 in Berlin. Für seine Verdienste um das Kabarett in Deutschland wurde er 2006 als erster Kabarettist der DDR mit dem Stern der Satire auf dem Walk of Fame in Mainz geehrt. 

Der Vortrag erinnert an einen der wichtigsten Satiriker der DDR, der zuerst immer als Kabarettist und erst danach als Genosse dachte und handelte. Mit zahlreichen Film- und Tonbeispielen aus dem Schaffen von Edgar Külow wird veranschaulicht, dass scharfe politische Satire auch unter den Bedingungen der DDR-Diktatur – wenn auch nur zeitweise – möglich war. 

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